Der Kimono – ein Kleidungsstück, das weit mehr ist als bloße Kleidung.

Seine Wurzeln reichen tief in die japanische Kultur und Geschichte, wo er seit Jahrhunderten als Ausdruck von Eleganz, Respekt und handwerklicher Meisterschaft gilt. Der Name „Kimono“ bedeutet übersetzt schlicht „etwas, das man trägt“. Doch in Wahrheit ist er ein Kunstwerk, das Geschichten erzählt. Ursprünglich im 8. Jahrhundert entstanden, hat sich der Kimono über die Jahrhunderte zu einem Symbol für Harmonie und Schönheit entwickelt.

Jedes Detail, vom Schnitt bis zu den Mustern, ist durchdacht. Die weit ausladenden Ärmel und der gerade, fließende Schnitt wirken zeitlos, während die Stoffe – oft aus feinster Seide – Geschichten aus der Natur und Kultur Japans erzählen.

Blütenmotive stehen für den Frühling, Kraniche für ein langes Leben, und jede Farbe hat eine tiefere Bedeutung. Ein Kimono ist nicht nur ein Kleidungsstück, sondern eine Verbindung zur Vergangenheit, ein Spiegel von Persönlichkeit und Status. Das Besondere am Kimono ist seine Vielschichtigkeit. Er ist einfach geschnitten, doch das Anlegen erfordert Präzision und Hingabe.

Ein traditioneller Kimono wird mit Obi, einem breiten Gürtel, getragen, der kunstvoll gebunden wird – ein Akt, der oft als Mediation verstanden wird. Diese Liebe zum Detail zeigt die Wertschätzung für die Kleidung und die Person, die sie trägt.

Heute erlebt der Kimono eine Renaissance. Designer weltweit lassen sich von seinem minimalistischen Design inspirieren, und moderne Interpretationen verbinden traditionelles Handwerk mit zeitgenössischer Ästhetik. Dabei bleibt eines konstant: Der Kimono ist nicht nur ein Stück Stoff. Er ist ein Ausdruck von Identität, ein Symbol für das Gleichgewicht zwischen Vergangenheit und Gegenwart und ein Meisterwerk, das Generationen überdauert. Ein Kleidungsstück voller Superlative – zeitlos, einzigartig, unvergänglich.

Hier ist eine einfache Anleitung, um einen ungefütterten Kimono-Mantel aus Wolle in Größe 38 zu nähen:

Materialien

  • 2,5–3 Meter Wollstoff (je nach Stoffbreite, mindestens 140 cm)
  • Nähgarn passend zum Stoff- Maßband, Stoffschere, Stecknadeln- Bügeleisen- Schneiderkreide oder Markierungsstift- Kimono-Schnittmuster (oder ein einfaches Rechteckmuster; siehe unten) Vorbereitung:

Schnittmuster erstellen

Ein Kimono hat eine einfache rechteckige Grundform. Du kannst dein eigenes Muster wie folgt erstellen:

  • Rückenstück: Rechteck (ca. 75 cm Breite, 75 cm Länge für Größe 38).
  • Vorderteile (2 Stück): Rechtecke (jeweils 40 cm Breite, 75 cm Länge), mit einer abgeschrägten Kante für den Ausschnitt.
  • Ärmel (2 Stück): Rechtecke (jeweils ca. 50 cm Breite, 40 cm Länge).
  • Kragen/Blende: Langes Rechteck (ca. 10 cm Breite und 2 Meter Länge).

Stoff zuschneiden

  • Übertrage die Maße mit Schneiderkreide
  • Stoff entsprechend dem Schnittmuster zuschneiden.

Nähen

  • Schulternähte schließen (rechte Stoffseiten aufeinanderlegen).
  • Ärmel annähen: Kante des Ärmels an das Armloch stecken und nähen.
  • Seiten- und Ärmelkanten in einem Schritt schließen.
  • Kragen: Den Kragenstreifen der Länge nach falten, an den Halsausschnitt stecken und annähen.
  • Kanten versäubern: Offene Kanten (Saum, Ärmel, Vorderteile) mit Zickzackstich oder Schrägband einfassen.
  • Säume nähen: Saum und Ärmelsäume umbügeln und festnähen.
  • Optional: Bindegürtel oder Gürtelschlaufen ergänzen.

Bügele alle Nähte sorgfältig aus. Kontrolliere, ob der Mantel gut sitzt und passe die Länge bei Bedarf an.

Dieser ungefütterte Kimono-Mantel ist ideal für Herbst- und Wintertage und lässt sich durch die Schlichtheit des Schnittes gut anpassen.

Viel Spaß beim Nähen!

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