Der Klimawandel führt zu einer Zunahme von Wetterextremen, die den Wasserkreislauf erheblich beeinflussen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei der kleine Wasserkreislauf, der durch Verdunstung, Niederschlag und Versickerung von Wasser in kleineren, regionalen Gebieten geprägt wird. Bodenversiegelung – also das Bedecken von Flächen mit undurchlässigen Materialien wie Asphalt oder Beton – behindert jedoch die natürliche Versickerung von Wasser, was weitreichende Auswirkungen hat.
Auswirkungen von Bodenversiegelung:
1. Verminderte Versickerung:
Durch versiegelte Böden kann Regenwasser nicht in den Boden eindringen und das Grundwasser auffüllen.
2. Erhöhtes Hochwasserrisiko:
Da das Wasser nicht versickern kann, fließt es schnell in die Kanalisation oder direkt in Flüsse, was zu Überschwemmungen führen kann.
3. Kanalüberlastung:
Starkregenereignisse führen in Städten oft zu einer Überlastung der Kanalisation, was zu Überschwemmungen und Rückstau führt.
4. Grundhochwasser:
Der Grundwasserspiegel kann ansteigen, insbesondere wenn das Wasser aus versiegelten Flächen nicht abfließen kann.
Umdenken in der Landschaftsarchitektur und im Baugewerbe:In der Landschaftsarchitektur und im Baugewerbe wächst das Bewusstsein, dass nachhaltige Ansätze erforderlich sind, um die Auswirkungen des Klimawandels zu mindern.
Hier einige Ansätze:
– Entsiegelung von Flächen, um die Versickerung von Regenwasser zu ermöglichen.
– Grüne Dächer und Fassaden fördern die Verdunstung und reduzieren die Hitzeentwicklung in Städten.
– Versickerungsfähige Materialien: Statt Beton können durchlässige Beläge verwendet werden, die Wasser aufnehmen und ableiten.
– Retentionsteiche und Mulden-Rigolen-Systeme: Diese Systeme helfen dabei, Niederschlagswasser zu speichern und langsam in den Boden abzugeben.
– Intelligente Stadtentwässerung: Maßnahmen wie Schwammstädte, die Wasser speichern und bei Trockenheit abgeben können, tragen zur nachhaltigen Wasserbewirtschaftung bei.
Insgesamt stehen Städte und die Baubranche in der Verantwortung verstärkt auf wasserbewusste Planung und Materialien zusetzen, um den negativen Folgen des Klimawandels zu begegnen.
Für Haus- und Grundbesitzer hat der Klimawandel und die damit verbundenen Veränderungen im Wasserkreislauf sowie die Zunahme von Wetterextremen direkte und wichtige Auswirkungen.
Hier sind einige wesentliche Punkte:
1. Schutz vor Hochwasser und Starkregen
– Überflutungsrisiken:
Starkregenereignisse führen zu lokalen Überschwemmungen, insbesondere in stark versiegelten Gebieten. Hausbesitzer sollten prüfen, ob ihre Gebäude und Grundstücke in gefährdeten Bereichen liegen.
– Maßnahmen zur Wasserrückhaltung:
Der Einsatz von Regenrückhaltebecken, Zisternen oder Versickerungsanlagen kann helfen, Regenwasser auf dem Grundstück zurückzuhalten, anstatt es direkt in die Kanalisation zu leiten.
– Rückstausicherung: Der Einbau von Rückstauklappen kann verhindern, dass Wasser aus der Kanalisation in Keller eindringt.
2. Anpassung von Bau- und Gartenflächen
– Bodenentsiegelung: Haus- und Grundbesitzer können durch Entsiegelung von Einfahrten und Terrassen (z. B. durch den Einsatz wasserdurchlässiger Pflastersteine) die natürliche Versickerung fördern. Dies reduziert das Risiko von lokalen Überschwemmungen und senkt die Belastung der Kanalisation.
– Gründächer und grüne Fassaden:
Diese Maßnahmen bieten nicht nur bessere Dämmung, sondern auch eine natürliche Art der Wasseraufnahme und -verdunstung. Dadurch wird der Wasserabfluss reduziert und das Mikroklima verbessert.
– Wasserspeicher:
Regenwasser kann durch Zisternen oder Regentonnen aufgefangen und für die Gartenbewässerung genutzt werden. Dies schont Ressourcen und kann die Wasserrechnung senken.
3. Wertsteigerung durch nachhaltige Gestaltung
– Grundstücke, die umweltbewusst gestaltet sind, werden in Zukunft an Wert gewinnen. Nachhaltige Maßnahmen zur Versickerung und Begrünung können die Attraktivität eines Grundstücks steigern.
– Der Einsatz moderner Technologien zur Regenwassernutzung und Flächenentsiegelung wird zunehmend von Stadtplanungen und Bauvorschriften gefördert, was Hausbesitzern langfristige Vorteile verschaffen kann.
4. Vorsorge gegen Grundhochwasser
– In Gebieten mit steigendem Grundwasserpegel kann es zu Feuchtigkeitsschäden an Kellern und Fundamenten kommen. Hausbesitzer sollten Vorsorgemaßnahmen wie den Bau von Drainagesystemen in Betracht ziehen.
– Eine regelmäßige Überprüfung von Dichtungen an Fundamenten und Wänden ist wichtig, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.
5. Pflichten zur Stadtentwässerung
– In einigen Regionen gibt es bereits Vorschriften zur Regenwasserbewirtschaftung, die Hausbesitzer dazu verpflichten, Maßnahmen zur Rückhaltung und Versickerung von Regenwasser auf ihren Grundstücken zu ergreifen. Dazu gehört beispielsweise die Pflicht, das Regenwasser vom Dach auf dem eigenen Grundstück zu versickern, anstatt es in die Kanalisation zu leiten.
6. Förderprogramme und finanzielle Unterstützung
– Viele Kommunen und Länder bieten Förderprogramme an, die Hausbesitzern helfen, umweltfreundliche Maßnahmen wie Gründächer, Regenwassernutzungsanlagen oder Entsiegelung von Flächen zu finanzieren. Es lohnt sich, sich über solche Möglichkeiten zu informieren.
Fazit:
Haus- und Grundbesitzer müssen sich aktiv mit den Herausforderungen des Klimawandels auseinandersetzen und vorausschauend planen. Dabei geht es nicht nur um den Schutz vor Wassergefahren, sondern auch um die Chance, durch nachhaltige Maßnahmen Kosten zu sparen, den Wert ihres Eigentums zu steigern und einen positiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.