Es gibt Studien, die den Zusammenhang zwischen Ernährung, insbesondere dem Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln (raffinierten und Convenience-Produkten), und umweltbedingten Erkrankungen wie Multiple Chemische Sensitivität (MCS), chronischem Erschöpfungssyndrom (CFS) oder anderen unspezifischen Gesundheitsproblemen untersuchen. Darüber hinaus wird auch der Einfluss einer ungesunden Ernährung auf das Immunsystem, chronische Entzündungen und die Anfälligkeit für Umwelteinflüsse in der westlichen Gesellschaft zunehmend erforscht.
Ernährung, raffinierte und Convenience-Produkte:
Raffinierte und stark verarbeitete Lebensmittel werden oft mit verschiedenen negativen gesundheitlichen Auswirkungen in Verbindung gebracht, einschließlich chronischer Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fettleibigkeit. Einige Studien haben auch eine potenzielle Verbindung zwischen dem Konsum solcher Lebensmittel und umweltbedingten Gesundheitsproblemen festgestellt, die in der Klinischen Ökologie eine Rolle spielen könnten:
1. Entzündungsprozesse:
Stark verarbeitete Lebensmittel enthalten oft Transfette, Zucker und verarbeitete Kohlenhydrate, die bekanntermaßen chronische Entzündungen im Körper fördern können. Chronische Entzündungen wurden als eine mögliche Ursache für die erhöhte Sensibilität gegenüber Umweltfaktoren vorgeschlagen. Personen, die an MCS oder Elektrosensibilität leiden, berichten häufig von einer systemischen Entzündungsreaktion.
2. Einfluss auf das Mikrobiom:
Verarbeitete Lebensmittel haben negative Auswirkungen auf das Darmmikrobiom, das eine wichtige Rolle im Immunsystem spielt. Es gibt Hinweise darauf, dass ein unausgeglichenes Mikrobiom zu einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Toxinen und chemischen Substanzen führen kann, was möglicherweise das Auftreten von umweltbedingten Erkrankungen verstärken könnte.
3. Nährstoffmangel:
Raffinierte Lebensmittel sind oft arm an essenziellen Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien. Einige Forscher vermuten, dass eine mangelnde Nährstoffversorgung das Immunsystem schwächen und den Körper anfälliger für chemische und umweltbedingte Belastungen machen könnte. Dies könnte erklären, warum Menschen, die sich überwiegend von verarbeiteten Lebensmitteln ernähren, häufiger unspezifische Beschwerden haben.
Häufigkeit von Symptomen in westlichen Gesellschaften:Die Symptome, die in der Klinischen Ökologie beschrieben werden (z. B. MCS, CFS, Elektrosensibilität), scheinen in westlichen Gesellschaften häufiger vorzukommen. Es gibt mehrere mögliche Erklärungen dafür:
1. Lebensmittelindustrie:
Westliche Ernährungsweisen sind stark geprägt von verarbeiteten und industriell gefertigten Lebensmitteln. Diese Produkte enthalten oft Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Geschmacksverstärker und andere Zusatzstoffe, die möglicherweise bei empfindlichen Personen zu Reaktionen führen könnten. Menschen in westlichen Ländern sind somit stärker solchen Lebensmitteln ausgesetzt.
2. Höherer Chemikalienexposition:
Die moderne westliche Gesellschaft ist mit einer hohen Konzentration an Umweltgiften, Chemikalien und synthetischen Materialien konfrontiert, sowohl in Lebensmitteln als auch in alltäglichen Produkten. Es gibt Hinweise darauf, dass westliche Länder aufgrund ihrer industriellen Entwicklung und ihres Lebensstils eine stärkere chemische Belastung erleben, was die Anfälligkeit für umweltbedingte Erkrankungen erhöhen könnte.
3. Zivilisationskrankheiten:
Chronische Erkrankungen wie Diabetes, Fettleibigkeit und Herzerkrankungen, die häufig mit ungesunden Ernährungsweisen in Verbindung stehen, sind in westlichen Ländern weit verbreitet. Solche Erkrankungen könnten das Risiko für umweltbedingte Gesundheitsprobleme erhöhen, da der Körper durch bestehende chronische Krankheiten geschwächt ist.
4. Psychosoziale Faktoren:
Einige Studien deuten darauf hin, dass psychosoziale Faktoren in westlichen Gesellschaften eine Rolle spielen könnten. Stress, soziale Isolation, ein schneller Lebensstil und der Mangel an Bewegung werden oft mit einer Zunahme unspezifischer gesundheitlicher Beschwerden in Verbindung gebracht, was möglicherweise das Risiko für umweltbedingte Erkrankungen erhöht.
Forschungsergebnisse: Einige Studien haben den Einfluss von Ernährung auf umweltbedingte Erkrankungen genauer untersucht:
– Eine Studie aus dem Jahr 2018 untersuchte die Zusammenhänge zwischen der Ernährung und der Entwicklung von chronischen entzündlichen Erkrankungen, die in Verbindung mit Umweltfaktoren stehen. Die Forscher fanden heraus, dass stark verarbeitete Lebensmittel das Risiko für chronische Entzündungen erhöhen können, was wiederum die Empfindlichkeit gegenüber Chemikalien und Umweltgiften verstärken könnte.
– Eine Untersuchung aus Schweden fand heraus, dass Personen, die sich überwiegend von verarbeiteten Lebensmitteln ernähren, häufiger über Symptome berichten, die mit MCS oder CFS in Verbindung gebracht werden. Die Forscher vermuteten, dass eine ungesunde Ernährung das Immunsystem negativ beeinflusst und die Entgiftungsmechanismen des Körpers schwächt.
– Eine australische Studie deutete darauf hin, dass eine „westliche“ Ernährungsweise, die reich an Zucker, Salz und verarbeiteten Fetten ist, das Mikrobiom stört und möglicherweise die Reaktionsfähigkeit auf Umweltstressoren erhöht, was zu einer Zunahme von unspezifischen Symptomen führen könnte.
Fazit:
Es gibt Hinweise darauf, dass eine Ernährung, die stark auf raffinierten und Convenience-Produkten basiert, die Entstehung und das Fortschreiten von umweltbedingten Erkrankungen begünstigen könnte. Diese Zusammenhänge sind jedoch noch nicht vollständig erforscht, und viele dieser Erkrankungen, wie MCS und Elektrosensibilität, bleiben umstritten. Trotzdem zeigen zahlreiche Studien, dass ungesunde Ernährungsweisen, die in der westlichen Welt weit verbreitet sind, das Immunsystem schwächen und chronische Entzündungen fördern können, was möglicherweise das Auftreten von umweltbedingten Symptomen erklärt.Zusätzlich dazu scheinen diese Symptome häufiger in westlichen Ländern aufzutreten, was auf eine Kombination von Ernährung, Chemikalienexposition und psychosozialen Faktoren zurückzuführen sein könnte. Die Forschung in diesem Bereich wächst weiter, insbesondere in Ländern, die stark von Zivilisationskrankheiten betroffen sind.