Das Beste im Menschen sehen: Naive Träumerei oder höchste Kunst?

Ein Plädoyer für Mut, innere Klarheit und die unerschütterliche Haltung, Licht in einer oft grauen Welt zu bleiben

Es ist eine der edelsten Entscheidungen, die ein Mensch treffen kann: das Gute im Anderen zu sehen. Und doch fühlt es sich manchmal an wie ein Spaziergang auf einem Drahtseil über einem aufgebrachten Haifischbecken – barfuß, versteht sich.

Warum es eine Superkraft ist, den Fokus auf das Gute zu halten

Unsere Welt, so lebendig, pulsierend und wunderschön sie auch ist, brummt nicht immer in der höchsten Frequenz. Schlechte Nachrichten, Enttäuschungen und kleine Gemeinheiten lauern an jeder Ecke wie schlecht gelaunte Gartenzwerge. Wer inmitten dieser Kulisse das Gute in seinen Mitmenschen erkennt, trägt nicht nur eine rosarote Brille – er besitzt ein Hochleistungsfernglas auf das Potenzial der Seele.

Psychologen nennen dies positive Projektion: die Fähigkeit, Tugenden im anderen zu spiegeln, die vielleicht erst noch erblühen müssen. Menschen, die diese Fähigkeit kultivieren, sind nachweislich resilienter, kreativer und emotional intelligenter. In einer groß angelegten Langzeitstudie der Harvard University wurde sogar festgestellt, dass Optimisten gesünder altern und tiefere zwischenmenschliche Beziehungen pflegen.

Naiv oder übermenschlich smart?

Hier wird es spannend: Viele verwechseln Optimismus mit Naivität. Ein gefährlicher Kurzschluss. Denn wirklich das Beste zu sehen – bewusst und wiederholt – erfordert weit mehr als kindliches Wunschdenken. Es verlangt emotionale Reife, feine Antennen und die Fähigkeit, sich nicht von niedrig schwingenden Energien anstecken zu lassen.

Naivität sieht das Schlechte nicht. Weisheit sieht es – und entscheidet sich dennoch für das Gute.

Wie niedrige Frequenzen wirken – und wie Du immun bleibst

Im Alltag begegnen wir einer Bandbreite an Energien, die von himmlisch inspirierend bis müffelnd destruktiv reicht. Negative Schwingungen – nennen wir sie „Low-Vibes“ – wirken auf unser Nervensystem wie Sand im Getriebe. Sie ziehen nicht nur unsere Stimmung herunter, sondern können auf Dauer sogar unser Immunsystem schwächen und Denkprozesse verlangsamen.

Neurobiologisch betrachtet, schaltet das Gehirn bei anhaltender negativer Energie in den Überlebensmodus – „Fight or Flight“ statt kreativer Lösungen und Herzverbindung. Wer sich jedoch bewusst entscheidet, hoch zu schwingen (zum Beispiel durch Dankbarkeit, bewusstes Atmen oder wohltuende Beziehungen), schützt sein inneres Königreich wie ein leuchtender Wächter an der Grenze.

Offen bleiben ohne sich zu verlieren

Die wahre Kunst besteht darin, offen und durchlässig zu bleiben – aber nicht schutzlos. Wie ein majestätischer Lotus, der im Schlamm wurzelt und dennoch makellos über dem Wasser blüht, dürfen auch wir lernen, uns nicht von der Dunkelheit berühren zu lassen. Offenheit ist kein leichtfertiges Preisgeben, sondern eine tiefe Entscheidung für Vertrauen in uns selbst und unsere Fähigkeit zur inneren Alchemie.

Hier ein kleines Mantra für herausfordernde Begegnungen:

„Ich sehe Dein Licht, auch wenn Du es gerade nicht zeigen kannst.“

Sehen, was möglich ist, nicht nur was ist

Das Beste im Menschen zu sehen, ist kein naiver Akt, sondern ein revolutionärer Akt von Klarheit und Schöpfung. Du wirst nicht blind für Schwächen – Du wirst zur bewussten Architektin, zum bewussten Architekten einer Welt, die auf Wachstum, Vertrauen und echter Verbindung basiert.

Wer heute noch den Mut aufbringt, mit offenem Herzen durch die Welt zu gehen, ist kein Träumer. Er ist ein Pionier.
Ein Schöpfer.
Eine Supernova in einer manchmal etwas grauen Galaxie.

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